bremer literaturpreis 2019

Preisträger: Arno Geiger

für

Unter der Drachenwand

Hanser Verlag, 2018

Aus der Jurybegründung:

»Arno Geiger erhält den Bremer Literaturpreis 2019 für seinen Roman „Unter der Drachenwand“, der aus der Reihe der zeitgeschichtlichen Panoramen zur NS-Epoche herausragt: als überaus genaue, differenzierte und anschauliche Vergegenwärtigung des Kriegsjahres 1944. Tief in der Provinz kommt ein an Leib und Seele versehrter junger Soldat aus Wien zum Bewusstsein seiner Verstrickung in die kollektive Schuld und erlebt, umgeben von einem Chor von Stimmen, der sich aus dem Fundus einer immensen Recherche erhebt, eine Liebesgeschichte als Zuflucht vor der Zwingherrschaft des militärischen Systems, des alles beherrschenden Drachens.«

Arno Geiger wurde 1968 in Bregenz, Vorarlberg, Österreich, geboren. Er lebt seit 1993 als freier Schriftsteller in Wien. 1997 erschien sein Debütroman „Kleine Schule des Karussellfahrens“. Als Leitmotiv seines Kunst- und Lebensverständnisses formuliert Arno Geiger: „Kunst bewahrt den Menschen nicht vor dem Chaos, sondern vor der Ordnung. Kunst bewahrt das Individuum vor dem eindimensionalen Blick. Einzigartig ist der Mensch nicht auf einfache, sondern auf komplizierte Art.“

Förderpreis des Bremer Literaturpreises 2019: Heinz Helle

für

Die Überwindung der Schwerkraft

Suhrkamp Verlag, 2018

Aus der Jurybegründung:

»Der Förderpreis geht an Heinz Helle für seinen Roman „Die Überwindung der Schwerkraft“. In einer ebenso suggestiven wie präzisen Prosa erzählt Helle die Geschichte zweier ungleicher Brüder. Den Sog des Untergangs, in dem einer der beiden verschwindet, verwandelt Helles ausgreifende Sprachbewegung in ein zärtliches Erinnerungsbild.«

Heinz Helle wurde 1978 in München geboren, studierte Philosophie in München und New York und ist Absolvent des Schweizerischen Literaturinstituts. Er lebt heute in Zürich. Sein Romandebüt „Der beruhigende Klang von explodierendem Kerosin“ wurde von der Kritik durchwegs positiv aufgenommen.