bremer literaturpreis 2002

Preisträger: W.G. Sebald (posthum)

für

Austerlitz

Roman

München: Carl Hanser Verlag, 2001

Aus der Jurybegründung:
»Der aus dem bayerischen Allgäu nach England ausgewanderte Autor erzählt die Vita eines jüdischen Flüchtlings in eigentümlicher Weise; er gibt dem Zwangswanderer in auratisierenden Worten Orte und verlorene Distanzen zurück, ohne ihm die Fremde und ihre Schwermut zu nehmen.«

W. G. Sebald wurde 1944 in Wertach geboren. Nach dem Studium arbeitete er als Lektor und Lehrer in der Schweiz. 1970 ging er nach Norwich (England), wo er als Dozent und Schriftsteller lebte. Zu seinen wichtigsten Büchern zählen Schwindel, Gefühle (1990), Die Ausgewanderten (1992), Die Ringe des Saturn (1995), Logis in einem Landhaus(1998) sowie der Essayband Luftkrieg und Literatur (1999). Die Werke W. G. Sebalds wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt im Jahre 2000 mit dem »Joseph-Breitbach-Preis«und dem »Heinrich-Heine-Preis«. W. G. Sebald starb im Dezember 2001 an den Folgen eines Autounfalls.

Förderpreis des Bremer Literaturpreises 2002: Juli Zeh

für

Adler und Engel. 

Roman

Frankfurt am Main: Schöffling und Co. Verlag, 2001

Aus der Jurybegründung:
»›Adler und Engel‹ ist ein überragendes Romandebüt über selbstzerstörerische Fluchtversuche aus dem Labyrinth mafioser Verflechtungen von Profit und Politik.«

Juli Zeh, Jahrgang 1974, wurde in Bonn geboren. Nach einem Jurastudium in Passau und Leipzig lernte sie Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, wo sie nach Aufenthalten in New York und Krakau heute lebt. Ihre Aufsätze wurden 1999 mit dem »Preis für Essayistik der Humboldt Universität Berlin« und 2000 mit dem »Caroline Schlegel Preis für Essayistik« ausgezeichnet.